Am vergangenen Freitag, 07.06,2024, fand im Vereinsheim des FC Dunningen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung eine Schulung zur Reanimation insbesondere bei Sportunfällen statt.
Immer wieder kommt es leider auch auf den Sportplätzen zu Herzstillständen, welche dann möglichst schnell erkannt und behandelt werden müssen. Die Jugendabteilung hatte hierzu Frau Natascha Keck-Unger eingeladen, ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der Deutschen Herzstiftung, welche derartige Schulungen speziell für Sportvereine kostenlos anbietet.
23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich angemeldet, bunt gemischt aus den Bereichen Betreuer, Spieler und Eltern.
Zunächst wurden in einem theoretischen Teil die grundlegenden Funktionsweisen und möglichen Fehlfunktionen des Herzens anhand von Schaubildern und einem plastischen Modell erläutert. Außerdem wurden anhand von Videos tatsächliche Beispielfälle aus dem Fußball dargestellt. Dabei wurde den Teilnehmenden in eindringlichen Bildern vor Augen geführt, dass und wie in akuten Situationen schnell gehandelt werden muss.
Anschließend erfolgte in einem praktischen Teil die Erprobung des soeben Erlernten an den Herz-Massage-Puppen, wobei auch der Einsatz und die Funktionsweise eines Defibrillators besprochen und geübt wurden. Alle durften dann ausgiebig an den Puppen zum Sound von „Stayin´ Alive“ und „Atemlos“ den Rhythmus und den erforderlichen Kraftaufwand einer Herzmassage üben. Abschließend erhielten alle Teilnehmenden ein Zertifikat.
Wir bedanken uns bei der Deutschen Herzstifung und bei Frau Natascha Keck-Unger, die uns dieses so wichtige Thema kurzweilig näher gebracht hat.
Impressionen aus der Schulung:
Weitere Informationen der Deutschen Herzstiftung:
„LEBENSRETTER SEIN“ – Reanimationsschulungen für Fußballer (m/w/d)
Jederzeit und überall kann jemand einen plötzlichen Herzstillstand/Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Dem dänischen Fußballspieler Christian Eriksen ist genau das 2021 mitten im EM-Spiel Finnland-Dänemark passiert. Glücklicherweise konnte er noch auf dem Rasen wiederbelebt werden, die Bilder gingen um die Welt. Der Fall Eriksen zeigt, wie wichtig richtiges und schnelles Handeln im Notfall ist. Für viele Menschen endet solch ein plötzlicher Herzstillstand tödlich.
„66.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich am plötzlichen Herztod. Auch deshalb, weil Laien als Ersthelfer vor Ort häufig nur unzureichend reanimieren oder aus Angst vor Fehlern lieber gar nichts machen“, berichtet der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Wir wollen deshalb Menschen dazu ermutigen, selbst zum Lebensretter zu werden. Mit unseren Reanimationsschulungen helfen wir ihnen dabei.“
Das Schlimmste ist, nichts zu tun
Nur etwa 40% der Zeugen eines Herz-Kreislauf-Stillstandes führen eine Herzdruckmassage durch. Eine notwendige Sofortmaßnahme, denn jede Minute zählt! Je schneller mit der Wiederbelebung begonnen wird, umso größer die Überlebenschance. Pro Minute, in der nichts unternommen wird, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10%.
Nichts zu tun ist keine Option. Um über Laien-Reanimation aufzuklären und die Wiederbelebung in der Bevölkerung bekannter zu machen und nachhaltig zu verankern, muss etwas getan werden! Deshalb hat die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Herbst 2015 das Gemeinschaftsprojekt „LEBENSRETTER SEIN“ gestartet: Ein Projekt, bei dem inzwischen aus neun teilnehmenden Landesverbänden der Amateurvereine tausende Fußballer (m/w/d) in Wiederbelebung durch Laien-Reanimation geschult werden.
Warum eine Initiative zur Laienreanimation bei Fußballspielern?
Plötzliche Todesfälle auf dem Sportplatz, besonders im Profisport, verfolgen die Medien mit besonderer Aufmerksamkeit. Besonders groß ist das Medieninteresse, wenn prominente junge Sportler betroffen sind. So wie 2016 der kamerunische Fußballspieler Patrick Ekeng oder 2012 der italienische Fußballprofi Piermario Morosini. Beide erlitten während eines Spiels einen plötzlichen Herzstillstand und verstarben noch auf dem Platz. Bei „gesunden“ und leistungsfähigen Sportlern ist der plötzliche Herzstillstand äußerst selten. Ab dem 35.-40. Lebensjahr, also in dem Alter, in dem auch das Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit (KHK) steigt, nimmt dies zu (Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes, SCD-Register). „Selbstverständlich ist Fußballspielen in höherem Alter, im Ü-Fußball, gesundheitsförderlich“, betont Prof. Dr. med. Tim Meyer, Vorsitzender der Kommission Sportmedizin des DFB und von 2001 bis 2023 Mannschaftsarzt der Fußball-Nationalmannschaft, „jedoch empfehlen wir aktiven Ü-Fußballern regelmäßige ärztliche Tauglichkeitsuntersuchungen durchzuführen, um individuelle Gefährdungen früh zu erkennen und zu
minimieren“, so der Professor für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes. „Darüber hinaus verfolgen wir gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung eine Initiative, die grundsätzlich die Bereitschaft zur Laien-Reanimation in dieser Zielgruppe fördern und den korrekten Umgang mit denkbaren tragischen Ereignissen eines Herz-Kreislauf-Stillstandes schulen soll“, so Meyer weiter
Verantwortungsbewusstsein bei den Spielern – jetzt auch für die Gesundheit
Solch eine Schulung bringt weitere, positive Nebeneffekte in die Vereine und deren Mannschaften. Sie stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Fußballer untereinander auf und neben dem Platz, fürs Spiel und für die Gesundheit.
Wer in Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet ist, ist ein potenzieller Lebensretter und ein Wissensvermittler („Multiplikator“) für die Einweisung anderer Personen in die Wiederbelebung. Verantwortung für andere wird übernommen, was den Idealen eines Vereins entspricht.
In 90 Minuten zum Lebensretter werden
„In Kurzschulungen werden Fußballer in die Lage versetzt, jederzeit bei Herz-Kreislauf-Stillständen im Bereich ihrer Sportstätten Wiederbelebungsmaßnahmen, einschließlich der Anwendung des Automatisierten Externen Defibrillators (AED), einzuleiten und diese bis zum Eintreffen des professionellen Rettungsdienstes fortzusetzen“, erläutert der Kardiologe und Intensivmediziner Voigtländer. In dem einmaligen Kurs erklären Herznotfall-Spezialisten der Deutschen Herzstiftung jeweils rund 20 Teilnehmern in 90 Minuten die Hintergründe des Herz-Kreislauf-Systems und leiten praktische Übungen an Puppen zur Wiederbelebung an. „Wir möchten den Leuten einfache Skills an die Hand geben, damit sie wissen, was im Notfall zu tun ist und helfen können“, sagt der Herzstiftungs-Vorsitzende Prof. Voigtländer. Die Initiatoren dieses Gemeinschaftsprojektes sind davon überzeugt, dass flächendeckend Reanimationsschulungen angeboten werden müssen. „Nur so kommen wir unserem Ziel näher, dass bis 2025 bei mindestens 80% aller Menschen, die einen beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden, eine qualitativ hochwertige Laien-Reanimation durchgeführt wird“, betont Herzspezialist Voigtländer. „Wir setzen auf die Eigenverantwortung der Spieler und bieten Hilfe zur Selbsthilfe, die ihnen nicht nur im Verein, sondern auch in der Familie oder am Arbeitsplatz zugutekommt.“ Anmeldung unter www.herzstiftung.de/lebensrettersein