Rückblick auf einen besonderen AH-Ausflug

Bereits vor einigen Tagen fanden sich die AH-ler wieder einmal zu einer Veranstaltung der besonderen Art am Dunninger Rathaus ein. Wichtigste Utensilien waren diesmal nicht die Kickschuhe, sondern festes Schuhwerk, Kleidung, die schmutzig werden durfte und Stirnlampen. Damit waren sie bereit für die historische Dorfführung durch Dunningen mit Schwerpunkt ehemalige und noch vorhandene Wirtshäuser, Brauereien und deren Bierkeller.

Für die Führung konnten kein Geringerer als Oswald Kammerer gewonnen werden, der nach diesem einzigartigen Dorfausflug als eines der wichtigsten Gedächtnisse Dunningens bezeichnet werden könnte. Oswald Kammerer hat sämtliche Informationen und Berichte zur Gastrokultur, die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit hatte, aus Erzählungen alteingesessener Dunninger aber auch der Chronik von Karl Schneider handschriftlich zusammengetragen und mit lustigen Anekdoten zu verschiedenen Begebenheiten und Zwischenmenschlichkeiten ergänzt.

Um 14:30 Uhr ging es los. Das erste Gasthaus war direkt über der Straße – die „Ratsstube“. Über den Hinterhof gelangten die “Alten Heren” mit freundlicher Genehmigung des heutigen Betreibers der Gaststätte über eine Treppe hinab in deren Bierkeller, dem „Kinschdle Keller“, ein Kellergewölbe bestehend aus zwei miteinander verbundenen Kellerräumen.

Weiter ging es über die Wiese an der Kirche vorbei und hoch zum Seniorenzentrum „Adlerbrunnen“, in dessen Gebäude an der Straße ehemals der „Adler“ seine Gäste zu einem Kaffee empfing.

Die nächsten Stationen in der Seedorfer Straße waren die ehemals beliebte „Schnecke“ – man beachte das kleine Schneckensymbol an der Hausfassade – und die „Wilhelmshöhe“. In der Schramberger Straße gab es ein altes „Rössle“, dass irgendwann im Laufe der Jahre etwas weiter die Straße aufwärts Richtung Ortsmitte neu gegründet wurde und heute noch betrieben wird. Außerdem gab es an der Ecke Locherhofer Straße neben dem alten Rössle das Gasthaus „Zum Kreuz“.

Nach einem überraschenden Zwischenstopp bei der „Brauerei Kaiser“ in Stefans Garage mit kleinem Umtrunk und Snacks ging es mit Wegbier weiter zum „Mohren“, der neben Gasthaus bis 1980 Metzgerei und Bäckerei war. Erkennen kann man ihn heute noch an der Statue am Hauseck zur Straße.

Auch die Vesperstube „Bitze“ auf der anderen Straßenseite ist noch nicht sehr lange geschlossen und noch einigen Kameraden bekannt.

Der „Anker“ als erstes Haus ortseinwärts von Locherhof kommend war ein sehr beliebtes Gasthaus, dessen Räumlichkeiten inklusive Kegelbahn im Inneren noch heute vorhanden sein sollen. Als nächstes kam die Gruppe an zwei ehemaligen Brauereien vorbei, dem „Hirsch“ in der Rottweiler Straße und dem „Sternen“, dem heutigen Gemeindehaus Dorfbach. Weiter ging’s zum ehemaligen Gasthaus „Sonne“ in der Grabenstraße. Nun folgte ein Abschnitt lebendiger Dunninger Gastronomie, die „Krone“, darunter die „Alte Schmiede“ – heute auch bekannt als „Mäx“ – und die ehemalige Brauerei und heutige Gaststätte „Wehle“, die die Endstation sein sollte.

Die AH drehten aber nochmal ab zur Steineleh hoch. Dort kamen sie an der „Tenne“ vorbei, einem alten Lagergebäude der ehemaligen Wehle-Brauerei, das vor Jahren mühsam restauriert wurde und sich heute als gelegentliche Eventlocation allgemeiner Beliebtheit erfreut. Gegenüber der Tenne gab es das Gasthaus „Rose“ – Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch als „Rosenwirts Rösle“ bekannt. 50m bergaufwärts liefen sie nun einen Hang hinauf und kamen zum Eingang des Kronenkellers, einem unscheinbaren Gullideckel. Über eine Leiter und einen Wendelgang gelangt man nach unten in das große Kellergewölbe bestehend aus zwei nebeneinander liegenden Räumen.

Wieder im Freien angekommen, machten sich die Männer uns auf den Weg zurück zum Wehle. Durch dessen ehemaliges Sudhaus – heute Schreinerei Franke – gelangten sie über eine Treppe wieder nach unten in den Lagerkeller.

In der Braustube Wehle ließ die Ausflugstruppe diesen besonderen Tag bei weiteren Erzählungen von Oswald Kammerer, gutem Bier und Essen noch gebührend ausklingen.

Vielen Dank an Stefan für die tolle Organisation dieser Unternehmung inklusive Bewirtung!